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Ausstellungstipp: Ingo Maurer intim. Design or what?

10. März 2020 / Kultur
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Ingo Maurer intim in der Pinakothek der Moderne/München

Mit der Ausstellung „Ingo Maurer intim. Design or what?“ präsentiert Die Neue Sammlung – The Design Museum das Werk des vielfach ausgezeichneten, international renommierten und kurz vor Ausstellungseröffnung leider verstorbenen Lichtgestalters Ingo Maurer und offenbart den Besuchern seine faszinierende Welt von Licht und Schatten. Die Ausstellung umfasst anhand von mehr als 80 Objekten sowie Modellen und Fotografien sowohl seine frühen Entwürfe als auch die aktuellen Leuchten.

Mit Ingo Maurer und seinem Team wird – nach Konstantin Grcic, Werner Aisslinger, Hella Jongerius & Louise Schouwenberg und Friedrich von Borries – die Reihe zeitgenössischer Positionen in der Paternoster-Halle fortgesetzt, zu der Die Neue Sammlung – The Design Museum seit 2015 jährlich internationale Protagonist*innen des Designs einlädt.

Der Name der Ausstellung „Ingo Maurer intim“ spricht dabei die Sicht von Ingo Maurer auf seine Arbeit an. In enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit seinen Mitarbeitern entwickelte er „im Team“ jeden Schritt von der Skizze zum Produkt bis zum Verkauf.

Der Zusatz „Design or what?“ betrachtet das Spannungsfeld zwischen Design, Kunst und Architektur. Denn bei Maurers Objekten stellt sich vielfach die Frage, wie – wenn überhaupt – sie sich stilistisch kategorisieren lassen. Das bot Maurer eine große Freiheit, da keine der Disziplinen eine Erwartungshaltung an ihn hatte.

Dieser Freiraum zeigt sich in seiner Beweglichkeit und Unvoreingenommenheit, Materialien wie Porzellan, Plastik, Papier oder Gold ungewöhnlich anzuwenden und technologische Neuheiten wie Halogen oder OLED einzusetzen. Neben Material und Technik waren ihm unspektakuläre Momente des Alltags Inspirationsquellen, um neue Lichtsituationen entstehen zu lassen.

Maurers Experimentierfreude und Verspieltheit zeigen sich im Spektrum von Eleganz, Schlichtheit, Manierismus, Konstruktion und Humor. Letzterer spiegelt sich in feinsinnigen und lautmalerischen Produktnamen aus unterschiedlichen Sprachen, für die er eine Vorliebe hatte.

 

Über den Designer

Ingo Maurer (1932 Insel Reichenau, Bodensee – 2019 München) widmete sich seit 1966 fast ausschließlich dem Licht und gestaltete mit der Leuchte „Bulb“ sein erstes bekanntes Statement in Form einer ikonenhaften Glühbirne. Seither entwickelte er mit seinem Team in seiner Münchener Firma komplexe, raffinierte und aufwendige Lichtobjekte und Beleuchtungskonzepte für private und öffentliche Räume sowie spektakuläre Unikate.

Seinen internationalen Durchbruch hatte Maurer 1984 mit dem neuartigen Lichtsystem „YaYaHo“, eines der ersten Niedervolt-Seilsysteme für Halogenreflektoren. Bekannt sind bis heute viele seiner Leuchten, unter anderem „Zettel’z“ von 1997, die der Nutzer selbst mitgestalten kann. Seine „EL.E.DEE“ aus dem Jahre 2001 gilt als erste LED-Tischlampe. 2008 konzipierten er und das Unternehmen Osram mit „Early Future“ die weltweit erste serienreife OLED-Leuchte.

Letztlich aber stand in seinen Entwürfen nicht die Form im Vordergrund, sondern die Qualität des Lichts und seine Wirkung auf den Menschen und den Raum.

Entdecken Sie hier auch unser Interview mit Ingo Maurer, das wir im Jahre 2017 noch mit ihm führen durften.

 

„Ingo Maurer intim. Design or what?“, Pinakothek der Moderne, München: 15.11.2019 – 18.10.2020