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Im Interview mit Gründerin Nani Marquina

24. April 2024 / Marken
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Pionierin im Bereich Designerteppiche

In den 80er Jahren war es eher selten, dass Frauen ein eigenes Unternehmen gründen. Die Spanierin Nani Marquina ließ sich davon nicht abbringen und rief die Marke Nanimarquina ins Leben. Als erste Textildesignerin arbeitete sie an Konzepten für Designerteppiche. Ihr gelang damit der Durchbruch: In den letzten Jahrzehnten hat sich Nanimarquina zu einer international renommierten Marke entwickelt. In unserem Interview werfen wir mit der Gründerin einen Blick auf den größten Erfolg, Unternehmenswerte und Zukunftsideen von Nanimarquina.

Gründerin Nani Marquina

Liebe Nani Marquina, was war Ihre persönliche Motivation, Nanimarquina im Jahr 1987 zu gründen und was wollten Sie mit der Marke verändern?

In erster Linie wollte ich ein kleines Unternehmen gründen, durch das ich zeitgenössische Teppiche entwerfen und anbieten konnte, die zu dieser Zeit noch nicht existierten. Zuvor hatte ich Textilmuster für Innenräume entworfen. Insbesondere für Bettwäsche – und hatte damit großen Erfolg. Da ich bereits in der Branche tätig war, bemerkte ich, dass es eine große Auswahl an Möbeln und Leuchten auf dem Markt gab. Die zeitgenössischen Teppiche aber fehlten. Es war diese Marktlücke, die mich dazu motivierte, den Schritt zu wagen und es zu versuchen.

 

Was gefällt Ihnen am meisten an Nanimarquinas Designsprache?

Seit 1993 haben wir begonnen, indische Handwerkskunst in unser Design zu integrieren. Und das ist seitdem stets einer unserer Schwerpunkte geblieben. Diese Partnerschaft hat es uns ermöglicht, innovativere Designs zu entwickeln und neue Konzepte zu erkunden, die für uns zuvor unerschlossenes Gebiet waren. Handwerkskunst kennt keine Grenzen. Sie bietet uns die Flexibilität, Designs nach unserer Vision zu transformieren und anzupassen – im Gegensatz zu mechanischen Produktionsmethoden.

 

Was ist der größte Erfolg von Nanimarquina – Ihrer Meinung nach?

Im Laufe der Zeit kann ich mit Zuversicht sagen, dass Nanimarquina als Pionier im Design zeitgenössischer Teppiche hervorgetreten ist. Ein Erfolg, der bei uns immer mitschwingen wird. Mit diesem Pionierstatus geht jedoch die Herausforderung einher, uns kontinuierlich zu verbessern, um diese Position zu halten. An vorderster Front zu sein, hat uns auf ein Podest gestellt und uns als Benchmark-Marke etabliert, und damit einher geht ein kontinuierliches Streben nach Exzellenz. Diese dynamische Umgebung befeuert unsere Entschlossenheit weiter an Innovationen zu arbeiten und Erwartungen zu übertreffen.

In Bezug auf Nachhaltigkeit und Respekt gegenüber den Handwerker:innen – Welche Standards sind bei Nanimarquina wichtig?

In Bezug auf Respekt vor den Handwerker:innen stehen unsere Mitarbeiter:innen, Handwerker:innen und Kund:innen im Mittelpunkt unseres Handelns. Wir sind sehr engagiert in den Gemeinschaften, in denen wir arbeiten. Wir bemühen uns immer, Initiativen zu fördern, die den Menschen zugutekommen und sie schützen. Von Anfang an wussten wir, dass wir darauf abzielen sollten, die Lebensbedingungen der Handwerkergemeinschaft, mit der wir zusammenarbeiten, zu verbessern. Außerdem setzen wir uns für die Abschaffung von Kinderarbeit ein. In diesem Zusammenhang begannen wir 2002 mit der Kollaboration mit Care & Fair. Das ist der globale Verband des europäischen Teppichhandels gegen Kinderarbeit, der von sozial engagierten Teppichhändlern gegründet wurde.

Wir sind außerdem daran interessiert, unseren CO2-Fußabdruck und den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Das bedeutet zum Beispiel, natürliche Fasern zu verwenden und Kreislaufwirtschaftsstrategien umzusetzen. Dabei halten wir die Qualität und das Design unserer Produkte auf höchstem Niveau.

Das bedeutet: Wir bleiben der Verwendung natürlicher Fasern treu, um unsere Teppiche herzustellen, und überprüfen sorgfältig den Extraktions- und Transformationsprozess. Der Wasserschutz ist zu einer unserer Hauptprioritäten geworden.

Nanimarquina-Teppiche werden handgefertigt unter Verwendung traditioneller Techniken, die seit Hunderten von Jahren praktiziert werden, und an einigen Stellen ist die Verwendung von Wasser unerlässlich. Wir haben mehrere Strategien und Verbesserungen umgesetzt, um die Wassermenge zu reduzieren. Wir sind das erste klimaneutrale zertifizierte Teppichunternehmen, was uns dazu veranlasst hat, einen jährlichen Reduktionsplan festzulegen, der es uns ermöglicht, die CO2-Emissionen Jahr für Jahr weiter zu reduzieren – bis 2030 um 50 Prozent.

 

Wie planen Sie, in Zukunft mit innovativen Methoden zu arbeiten und Nanimarquina noch nachhaltiger zu machen?

Wir sind aktiv daran beteiligt, neue Materialien zu erforschen, die durch unsere engagierten Forschungs- und Entwicklungsbemühungen in Fasern umgewandelt werden können. Unser Engagement für Nachhaltigkeit treibt uns dazu, äußerst nachhaltige Optionen zu erkunden. Derzeit arbeiten wir aktiv mit Schwamm-Kürbis, auch als Luffa bekannt, der vielversprechende nachhaltige Eigenschaften aufweist.

Darüber hinaus steht Kokosfaser, die direkt von Kokosnüssen im Süden Indiens bezogen wird. Das ist ein weiteres nachhaltiges Material in unserem Portfolio: Aufgrund seiner natürlichen Herkunft und außerdem enthält es keine Färbemittel. Wir haben auch ein Projekt mit Reisfaser initiiert. Darüber hinaus bleiben wir der Verwendung nachhaltiger Rohstoffe wie Wolle, Jute und Brennnessel treu, um unser unerschütterliches Engagement für umweltbewusste Praktiken zu unterstreichen.

 

Vielen Dank für das Interview und die interessanten Einblicke! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg.

 

Schon gesehen? Wenn Sie noch mehr über das Label Nanimarquina erfahren möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Hintergrundbericht zur Marke.