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Im Gespräch mit Carolin Stephan von Stephan Interiors

Innenarchitekten

Der richtige Riecher

„Detective in Style“ – besser kann man das, was Carolin Stephan für Stephan Interiors tagtäglich tut, nicht beschreiben. Mit dem Instinkt eines Trüffelschweins begibt sie sich immer wieder aufs Neue auf die Jagd nach verborgenen Schätzen – die alle ausschließlich das Ziel haben, ihre Kunden noch glücklicher zu machen. Wir haben mal nachgefragt – und ganz Erstaunliches erfahren. Wetten, dass Sie sich nicht vorstellen können, welches das Wunschprojekt der stilsicheren Blondine ist?

 

Über einer Bilderserie auf der Website steht „detectives in style“. Welche Voraussetzungen braucht es für diesen Job?

Instinkt wie ein Trüffelschwein und eine Menge Vorstellungs- und Abstraktionsvermögen. Intuition ist auch sehr wichtig. Auch, wenn ich das schwer beschreiben kann. Wenn ich mit einem Projekt schwanger gehe, ergibt sich in meiner Vorstellung eine gewisse Logik. Dann muss ich nur noch mit offenen Augen durch die Welt gehen, und das Interior setzt sich wie ein Puzzle zusammen.

Was ist der erste Schritt auf dem Weg zu einem von dir designten Zuhause?

Das Wichtigste beziehungsweise der erste Schritt ist, dass die Bauherren und ich uns kennenlernen. Die Chemie muss stimmen. Ich muss spüren, ob ich mich in diese Menschen hineinversetzen, ob ich sie interpretieren kann. Wie offen sind die Bauherren mir gegenüber, und kann sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Kann ich einen Mehrwert schaffen? Ist gegenseitiger Respekt da? Und ist da ein Feuer, das ich entfachen kann?

 

Wo und wie lässt du dich inspirieren?

Für mich ist alles Inspiration. Es kann ein Bild sein, dessen Farben mich inspirieren und auf welchem ich ein Interior aufbaue. Es kann ein Film sein, eine Epoche, ein Spaziergang durch die Stadt oder der Besuch eines alten Bauernhauses. Ich kann mich da nicht einschränken.

 

Verlangt das Einrichten von Räumen anderer, vorher fremder Menschen nicht auch ein beträchtliches Maß an psychologischem Know-how?

Empathie und Einfühlungsvermögen sind sehr wichtig. Sowohl für die Bauherren, als auch für mich. Es geht beim Einrichten um ganz persönliche Belange, und ich komme den Bauherren bei diesem Prozess sehr nahe. Das Zulassen dieser Nähe, die uneingeschränkte Offenheit, die mir immer wieder begegnet, ist ein großer Vertrauensbeweis. Das motiviert mich ungemein. Durch ein gelungenes Interior werde ich keine zerrüttete Ehe kitten können und auch kein unglückliches Leben ändern. Ich kann aber oftmals verhindern, dass sich Paare in die Haare bekommen bei einem so hochemotionalen Thema wie dem Bau eines Hauses oder der Einrichtung einer Wohnung. Ein großes Kompliment ist es für mich, dass ausnahmslos alle meine ehemaligen Kunden zu engen Freunden werden. Dass sie sich nachhaltig wohlfühlen in ihrem Zuhause und ich von vielen bis heute den Hausschlüssel an meinen Schlüsselbund trage.

 

Was war bisher dein spannendstes Projekt?

Für ein tolles Ehepaar durfte ich als eines meiner letzten Projekte einen Schlafbereich mit angrenzendem Spielzimmer realisieren. Das Ehepaar hat keine Kinder.

 

Welches Projekt steht ganz oben auf deiner Wunschliste?

Mein großer Wunsch wäre, einen Ort der Sinnlichkeit und Erotik neu zu interpretieren. Ein Bordell oder Stundenhotel, in Anlehnung an die Etablissements der Zwanziger Jahre. Ein Ort, wo Paare im realen Leben in eine andere Welt abtauchen können und dem Alltag für Momente entfliehen dürfen.

 

Wann würdest du ein Projekt ablehnen?

Wenn die Chemie, der Respekt und die Begeisterungsfähigkeit nicht gegeben sind. Ich erwarte von meinen Bauherren viel. Geld alleine oder ein großes Budget sind nie ausschlaggebend.

 

Deine Top-3-Einrichtungs-Tipps für kleines Geld sind:

1. Ausmisten und aufräumen und sich von allem trennen, was nicht gefällt und was nicht gebraucht wird.

 

2. Farbe. Farbe kleidet die Räume und gibt ihnen eine behagliche Atmosphäre. Achtung: Farbe heißt nicht bunt!!!!! Immer alle Wände, nicht nur eine Wand. Und die Decke bitte auslassen.

 

3. Besondere Stücke vom Flohmarkt oder ebay, von der Familie ergattern. Dabei ist weniger mehr.

CarolineStephan Bild1
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Bett mit lila Tagesdecke

Dein persönliches Interior-No-Go:

Unauthentische Materialien. Fliese, die aussieht wie Holz, Plastik, das aussieht wie Metall, Kunstfaser, die vorgibt Seide zu sein...
Authentizität ist für mich das Allerwichtigste. Als ehemalige Waldorfschülerin steht das an oberster Stelle. Unterbewusst ist der Mensch frustriert, wenn er zum Beispiel die Haptik von Holz erwartet und Fliese fühlt.

 

Das perfekte Mitbringsel:

Blumen. Am besten gleich in einer schönen Vase.

 

Vielen Dank für das Interview, liebe Carolin!

 

Mehr Informationen unter
www.carolinstephan.de

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